it's casual not heartbreaking.

Ich habe einen abgebrochenen Zahn. Nicht schön. Und der kann wahrscheinlich bis zum 20.Mai nicht behandelt werden. WTF?! Denn erst dann setzt meine Zahnversicherung durch die Army ein. Tolle Wurst. Ich stehe zur Zeit unter 3 verschiedenen Drogen, die mir am Montag im Armykrankenhaus gegeben wurden. Schmerzen hab' ich also keine. Und die Drogen machen mich nett. McHubby meinte, ich wäre noch nie so liebenswürdig gewesen, hahah. Ich sag' ihm alle 3 Minuten, dass ich ihn liebe :D Und ich benutze keine Schimpfwörter mehr. Ausser, wenn die Drogen nachlassen. Aber es fühlt sich echt kacke an, wenn ich mit der Zunge an den Zahn komme. Als ob was fehlt (logisch, oder? ;D). Das Gesundheitssystem hier in den USA kotzt mich an. Die können Osama umbringen, aber keine gescheiten Gesundehits-/Sozialreformen aufstellen. Toll, "großartigste" Nation der Welt. Wirklich grandios.

Nun liege ich hier auf dem Sofa, nach einer sehr schlaflosen Nacht und gucke UEFA Champions League. Normalerweise bin ich nicht sooooo der Fußballfreak (und das als Brasilianerin xD), aber sowas lässt Heimatgefühle aufkommen. Und die sprechen Schalke 04 lustig aus: "S-schalke oh four"
Ich habe übrigens vor, mein Hauptfach zu wechseln. American Studies war zwar schön und gut, aber irgendwie... es befriedigt mich nicht mehr (bahahah) und ... keine Ahnung. Ich stehe den USA mittlerweile kritischer entgegen als vorher. Dieser Pseudopatriotismus seit Sonntagnacht geht mir tierisch auf die Nerven, die meinen jetzt wieder 'se wären's und Obama hat mit seinem Spruch "America can do whatever it sets its mind to" den Vogel abgeschossen.
Ich werde mich jetzt, wenn alles klappt, für National Security Policy Studies oder General/Strategical Intelligence einschreiben. Leider werden diese Hauptfächer nur an 3 Unis in ganz Amerika angeboten, wobei eine Uni ein Onlineprogramm anbietet, sodass ich nicht unbedingt dort hinziehen muss. Die Unis wären in Pennsylvania, Ohio und Nebraska. Staaten, wo ich im Leben nie leben wollen würde. Pennsylvania wäre mir da am liebsten, Nebraska am unliebsten, aber die bieten den Onlinekurs an. Mal gucken, ich habe erstmal Broschüren von allen 3 Unis beantragt.

Meine Nächte sind in letzter Zeit sehr kurz. Ich kann einfach nicht schlafen. Meistens weine ich mich in den Schlaf, wenn McHubby schon schläft. Das anstehende Deployment setzt mir zu. Jetzt schon. In 2 Monaten wäre es soweit und bis jetzt kam noch nichts wegen meinem Papierkram zurück. Was, wenn McHubby weg ist und dann erst alles kommt? Ich weiß garnicht, wo und wie ich meine Social Security Number beantragen kann. Wie ich dann den richtigen Führerschein bekomme und diesen Papierfetzen los bin. Wie genau das Unieinschreibungsverfahren geht, bzw. wo/wie ich hier schonmal die core classes belegen kann. Und vorallem: Wie ich die Einsamkeit überbrücken kann. Ich habe zwar "Leute, die ich kenne", aber ich würde sie nicht als Freunde bezeichnen. Ausreisen darf ich ja nicht, obwohl ich glaube, dass ich das Deployment in Deutschland viel besser überstehen würde, eben weil ich Freunde und etwas zu tun habe.
McHubby weiß von meinen Gedanken nichts. Irgendwie will ich ihn mit meiner Emotionalität nicht auf die Nerven gehen oder belasten.
Ein anderes Thema ist sowieso, dass er vielleicht aus der Army entlassen wird, weil er am Knöchel verletzt ist. Er bekommt jetzt wahrscheinlich Physiotherapie und wenn das genehmigt wird, könnte er als "non-deployable" eingestuft werden und muss nicht in den Nahen Osten. Allerdings wird seine Militärkarriere dann auch beendet sein und er würde so zum Jahresende etwa raus sein.
Klar, dass er nicht deployen muss find' ich gut, aber sonst? Ein Zwiespalt.