Am 6. Mai ist „Military Spouse Appreciation Day“ und das ist so ziemlich die einzige „Ehrung“, die Militärehemänner/-frauen bekommen. Zu Unrecht, wie ich finde. Und das sage ich nicht nur, weil ich selbst dazu gehöre, sondern weil ich nun merke, wieviel die Familien hinter den Soldaten eigentlich machen.
Überall hier in Killeen liest man „Support our troops“ oder „We support our troops“, aber niemand unterstützt die Familien. Klar, die Soldaten riskieren ihr Leben im Krieg, aber teilweise müssen die härtesten Kämpfe an der „homefront“ gekämpft werden. Nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Im Alltag ist es so: der Soldat geht morgens auf die Arbeit, kommt abends wieder und sein Tag ist gelaufen. Der Ehepartner hingegen sorgt dafür, dass Rechnungen bezahlt werden (vorzugsweise rechtzeitig), dass der Kühlschrank voll ist, kümmert sich um die Tiere und Kinder, schmeißt den Haushalt … ist eigentlich rundum ein menschlicher Terminplaner. So wie ich die anderen Soldaten kennengelernt habe, muss ich sagen, dass das Kinder sind. Oder Roboter. Sie machen, was ihnen gesagt wird, aber von selbst kommt nichts. Oder sie sind komplett unselbstständig eben weil ihnen alles gesagt und vorgekaut wird. Die haben ihre Regeln, wissen in Situation X genau, was von ihnen verlangt wird und rufen alles aus ihren programmierten Hirnen ab. Und da hört es auch schon auf.
Während eines Deployments wird von den Ehefrauen/-männern verlangt, ihre Sorgen/Trauer/Angst zu unterdrücken, um den Soldaten nicht abzulenken. Es gibt ein Infoheft der Army, das vorschreibt, wie man am Besten mit seinem Ehepartner während des Deployments spricht. Also welche Themen angesprochen werden soll und welche nicht. Eigene Gefühlswelt? Tabu. Harmloses Alltagsblahblah? Erwünscht.Finde ich nicht unbedingt schlecht, wenn es irgendetwas geben würde, wo man die eigene Gefühlswelt rauslassen könnte. Klar, es gibt das Internet, aber auch das hilft nicht immer. Manchmal möchte man dann doch von seinem Liebsten hören, dass alles gut wird. Aber man darf den Soldaten ja nicht irritieren. Ich plaudere jetzt mal aus meiner persönlichen Gefühlswelt. Ich habe versucht, nur Alltagsblahblah mit McHubby zu bereden, während er im NTC war. Und es ging schief. Ich war hier alleine im Haus und wirklich alles ging schief und die unterdrückten Emotionen machten alles noch schlimmer, wie ihr ja bereits mitlesen durftet. Die kleinsten Fehler haben zu furchtbaren Heulausbrüchen geführt. Ich hätte mir gewünscht, dass ich hier im Alltag auch unterstützt werden würde. Dass auch mal jemand an mich denkt oder mir einfach nur mal sagt: 'Hey, dass was du machst, find' ich super. Du hast meine Unterstützung.' Aber nein. Hier in Killeen gehen die Ehepartner vor lauter Nationalstolz unter.
Es gibt nicht nur die heroischen Soldaten, es gibt auch deren Ehefrauen/-männer. Und ich hätte fast losgeweint, als McHubby mal zu mir sagte: „You are my hero.“
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